- Was bedeutet „POA“ oder „heterotope Ossifikationen“?
- Was ist eine „aseptische“ Hüftprothesenlockerung?
- Was ist eine Schleimbeutelentzündung im Bereich der operierten Hüftprothese?
- Wann muss eine Hüftprothese gewechselt werden?
- Was ist eine Hüftprotheseninfektion? Wie kann eine Implantatinfektion behandelt werden?
- Was bedeutet der Begriff „Girdlestone-Hüfte“?
Was bedeutet „POA“ oder „hetrotope Ossifikationen“?
Beide Begriffe beschreiben die (postoperative) Entstehung von Knochengewebe an Stellen, wo normalerweise Muskeln oder Sehnen verlaufen. Die Bildung des zusätzlichen Knochens außerhalb eines Gelenkes (heterotope Ossifikation) kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit einschränken. In Extremfällen sollte nach Abschluss der Knochenneubildung dieser operativ entfernt werden.
Was ist eine „aseptische“ Hüftprothesenlockerung?
Aseptisch bedeutet, dass keine Bakterien an dem Lockerungsprozess der eingebauten Prothese beteiligt sind. Im Falle einer zementierten Prothese ist zumeist der Zementmantel um die Prothese herum gebrochen, so dass das Metall keinen festen Halt mehr am Knochen findet. Bei zementfreien Prothesen liegt kein ausreichender Kontakt mehr zwischen Knochenbälkchen und Metall vor. Die Prothese schwingt bei jeder Bewegung, anstatt fest am Knochengewebe zu liegen.
Was ist eine Schleimbeutelentzündung im Bereich der operierten Hüftprothese?
In Höhe der Hüfte liegt zwischen dem Oberschenkelknochen und den Oberschenkelsehnen ein Schleimbeutel. Reizungen (= Entzündungen) verursachen Schmerzen. Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen in dieser Region sind Muskelschwächen oder Nerven- und Bandscheibenprobleme im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Wann muss eine Hüftprothese gewechselt werden?
Schmerzhaft gelockerte und mit Bakterien infizierte Prothesen sollten i. d. R. gewechselt werden. Ein weiterer Grund kann der persistierende Oberschenkelschmerz nach dem Einbau einer zementfreien Hüftprothese sein.
Was ist eine Hüftprotheseninfektion? Wie kann eine Implantatinfektion behandelt werden?
Bakterien im Operationsgebiet sind die häufigste Ursache einer Protheseninfektion. Hierdurch entstehen Schmerzen, Schwellungen, Rötung der Haut und bei frischen Wunden kommt es zu einer zunehmenden Sekretion von Flüssigkeit. Spülungen der Operationswunde, Antibiotika oder bei hartnäckigem Verlauf auch der Ausbau oder Wechsel der Hüftprothese sind zur Behandlung erforderlich. Man schätzt heute das Risiko für eine Infektion nach einem Ersteinbau auf bis zu 3 % ein. Der Arzt sollte deshalb vor der Operation von Ihnen über schon abgelaufene Entzündungen z. B. im Zahn- oder Hals-Nasen-Ohren-Bereich informiert werden.
Was bedeutet der Begriff „Girdlestone-Hüfte“?
Der Begriff Girdlestone-Hüfte beschreibt den Zustand nach Entfernung einer Hüftprothese, wie er z. B. zur Infektionssanierung erforderlich ist. Das betroffene Bein wird nach der Prothesenentfernung um mehrere Zentimeter kürzer, deshalb ist eine spezielle Schuherhöhung erforderlich. Die Oberschenkelmuskelkraft ist in dem operierten Bein mit einer Girdlestone-Hüfte vermindert. Gehstöcke gleichen dies aus.