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der Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik GmbH

02.12.2011, Berlin
Sarah Hauk

Mittelfristige Ergebnisse des sekundären Retropatellarersatzes

Sarah Hauk

Betreuung:
Dr. med. Alexander Beier, Sana Kliniken Sommerfeld, Klinik für Endoprothetik
PD Dr. med. Andreas Halder, Sana Kliniken Sommerfeld, Klinik für Endoprothetik
Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Hintergrund:

Der Nutzen der Implantation eines sekundären Retropatellarersatzes aufgrund peri- oder retropatellarer Schmerzen nach Implantation einer Knietotalendoprothese ist in der vorhandenen Literatur umstritten. Nach sorgfältigem Ausschluss anderer Ursachen ist die Operation bei einigen Patienten erfolgreich. Bisher konnte präoperativ allerdings weder eine Aussage darüber getroffen werden, welche Patienten von diesem Eingriff profitieren noch warum es in vielen Fällen zu einer Besserung der Beschwerden kommt.

Fragestellung der Arbeit:

Haben Patienten nach Implantation eines sekundären Retropatellarersatzes bessere Werte im Knee Society Score?

Material und Methoden:

Es wurde eine retrospektive Untersuchung von 49 Patienten durchgeführt, die alle mit derselben Prothese vom Typ „INNEX UCOR mobile bearing“ der Firma Zimmer Germany® versorgt worden waren. Sowohl Primär-, als auch Sekundäroperation wurden in der Klinik für Endoprothetik in Sommerfeld durchgeführt. Als primäre Zielgröße wurde der „Knee Society Score“ (KSS) nach Insall et al. 1989 vor beiden Operation sowie zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung erhoben. Die sekundären Zielgrößen waren der Patellascore nach Turba et al. 1979, röntgenologische sowie subjektive Parameter.

Ergebnisse:

Die Mittelwerte des KSS verbesserten sich durch die Sekundäroperation von 102 auf 141. Der durchschnittliche Funktionsscore stieg von 52 auf 70 Punkte, der Kniescore von 50 auf 71 Punkte. Die Änderungen waren sowohl für den Gesamt-, als auch für die Teilscores statistisch signifikant. Insgesamt erreichten 85% (41/48) der Patienten postoperativ bessere Scorewerte. 80% (39/49) der Patienten wurden während der Sekundäroperation zusätzlich mit einem lateralen Release behandelt. 47% (23/49) der Patienten waren mit dem Gesamtergebnis zufrieden oder sehr zufrieden. 74% (26/44) gaben an durch die Sekundäroperation eine Besserung der Symptomatik erfahren zu haben.

Schlussfolgerung:

Die Operation führte bei einem Großteil der Patienten sowohl objektiv, als auch subjektiv zu einer Verbesserung der Beschwerdesymptomatik. Es konnte kein Faktor ermittelt werden, der einen Einfluss auf das Operationsergebnis hatte. Bei rund 80% (39/49) der Patienten wurde intraoperativ ein laterales Release durchgeführt. Damit wurde gleichzeitig eine eventuell vorhandene Patellafehlführung behandelt, die ebenfalls Ursache peripatellarer Schmerzen sein kann. In weiteren Studien könnte versucht werden mittels CT-Untersuchung präoperativ eine Patellafehlführung zu diagnostizieren. Sollten intraoperative Zusatzmaßnahmen während der Sekundäroperation bei der Beseitigung der Schmerzen eine Rolle spielen, müsste eine Sekundäroperation ohne Implantation eines Retropatellarersatzes ebenfalls erfolgreich verlaufen.

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