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Endoprothetik GmbH

04.12.2015, Stuttgart
Dominik Hallmen

Bringt die Zertifizierung nach Endocert eine messbare Verbesserung der Qualität der Versorgung?

Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Klinikum der Universität München (LMU), Standort Großhadern
Autor: Dominik Hallmen, Betreuer und Doktorvater: Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Weber

Fragestellung

Die Zertifizierung nach Endocert wurde 2011 ins Leben gerufen. Ziel ist eine Standardisierung der Versorgung und damit soll eine Verbesserung der Qualität. Die Zertifizierung ist mit einem hohen personellen und finanziellen Aufwand verbunden, dennoch sind mittlerweile über 400 Zentren zertifiziert. Unsere Klinik ist seit der Pilotphase als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Ziel der vorliegenden Promotionsarbeit war es retrospektiv zu erheben, ob es in dem Jahr nach der Zertifizierung zu einer messbaren Verbesserung der Qualität im Vergleich zu dem Jahr vor der Zertifizierung gekommen ist. Ferner sollte evaluiert werden ob die Qualitätsindikatoren für eine universitäre Einrichtung adäquat sind.

Methodik:

Im Jahr 2011 wurden an unserem Zentrum insgesamt 442 Knie- und Hüftendoprothesen implantiert (inkl. Wechsel), 2012 waren es 409. Es wurden retrospektiv für das Jahr vor der Zertifizierung (2011) und prospektiv für das Jahr nach der Zertifizierung (2012) die Qualitätsindikatoren wie von Endocert vorgeben verglichen. Die Anzahl der aufgetretenen Komplikationen wurde jeweils für den Zeitraum 1 Jahr postop. erfasst. Zusätzlich wurde der WOMAC Score jeweils 1 Jahr postoperativ erhoben.

Ergebnisse:

In beiden Jahren konnten annähernd alle Vorgaben erreicht werden, nur die Infektionsquote bei den Wechseloperationen und die zeitlichen Vorgaben wurden nicht erreicht. Es zeigte sich kein Unterschied für die Qualitätsindikatoren wie auch für den WOMAC Score in dem Jahr vor und nach der Zertifizierung.

Schlussfolgerung:

Durch die Zertifizierung zeigte sich an unserer Klinik kein messbarer Unterschied der Ergebnisqualität. Die Qualitätsindikatoren Operationszeit wie auch die Infektionsquote beim Wechsel (3% ein Jahr postoperativ) sollten überdacht werden. Die Zertifizierung nach Endocert ist ein wichtiges Instrument um die Qualität der Versorgung nachzuweisen, der Aufwand zur Zertifizierung und zum Erhalt ist aber nicht unerheblich.
Somit müssen die Kriterien ständig einer kritischen Überprüfung unterzogen und ggf. reduziert werden, damit die dabei gebundenen personellen und finanziellen Ressourcen nicht in der Patientenversorgung fehlen.

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