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Endoprothetik GmbH

Häufig gestellte Fragen zum Knie

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Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Erkrankungen des Knies und dessen Behandlung, einschließlich der Versorgung mit einem künstlichen Gelenk (Endoprothese). Bitte wählen Sie aus dem unten stehenden Menü einen Bereich aus.


 

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Bin ich nach einer Knieprothesenoperation wieder arbeitsfähig?

In den ersten zwölf Wochen nach der Operation sollten Sie Stoßbelastungen, Hocken oder Knien, stauchende Belastungen, Heben und Tragen von schweren Lasten, große Kraftanstrengungen bzw. schwere körperliche Arbeit vermeiden. Setzen Sie vielmehr das nach der Entlassung aus der Klinik erlernte physiotherapeutische Übungsprogramm fort. Danach kann Arbeitsfähigkeit für sitzende und leichte körperliche Tätigkeiten erzielt werden.

Arbeiten auf unebenem Gelände, körperlich anstrengende Tätigkeiten (z. B. Straßenbau), regelmäßiges Stehen und Gehen auf Leitern, Gerüsten oder Dächern sollten Sie nicht mehr durchführen. Vermeiden Sie auch das regelmäßige Arbeiten im Bücken, Knien oder in niedrigen Räumen. PKW und LKW fahren sind grundsätzlich möglich, aber ob die Gelenke und Muskeln dies einen vollen Arbeitstag von acht Stunden und mehr schmerzfrei mitmachen, muss im Einzelfall entschieden werden.

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Sind meine Alltagsaktivitäten mit einer Knieprothese eingeschränkt?

Ihre Alltagsaktivitäten werden sich in aller Regel nach der Wundheilung durch die Schmerzlinderung und Bewegungsverbesserung positiv verändern. Dabei ist jedoch wichtig, dass keine unrealistischen Erwartungen bestehen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Behandlungsziele, um eine konkrete Einschätzung zu erhalten.

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Bin ich mit einer Knieprothese noch sportfähig?

Generell sind Sie ab etwa zwei bis drei Monaten nach einer endoprothetischen Versorgung wieder sportfähig. Dies gilt vor allem für Sportarten, die Sie bereits vor der Operation beherrscht haben und die Sie wieder aufnehmen möchten. Besonders günstig wirken sich Sportarten mit geringer Stoßbelastung aus. Dazu gehören z. B. Gehen, Radfahren, Schwimmen, Golf und Tanzen.

Sogenannte Schnellkraftsportarten (Squash, Tennis, Ballsportarten) können aufgrund abrupter Antritts- und Bremsmanöver zu einer deutlich höheren mechanischen Belastung des Kunstgelenkes führen. Dadurch kann ein schnellerer Abnutzungsprozess entstehen, weshalb Sie im Allgemeinen nicht empfohlen werden. Jogging, Skifahren, Kampf- und die meisten Wettkampfsportarten können bei über den Amateursport hinausgehender Ausübung ebenfalls die Lebensdauer des Implantats verkürzen.

Auch diese Sportarten werden deshalb sehr kritisch gesehen. Sie werden jedoch von Ihren behandelnden Ärzten individuell über die spezifischen Möglichkeiten aufgeklärt. Bitte vermeiden Sie generell Sportarten, die mit einem erhöhten Sturzrisiko verbunden sind.

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Bin ich nach einer Knieprothesenimplantation alle Schmerzen los?

Die eingebaute Knieprothese tauscht den arthrotisch verschlissenen Knorpel und Knochen gegen ein Kunstimplantat aus. Dadurch wird aber auch die Anatomie und Mechanik verändert. Die um das Gelenk befindlichen Strukturen wie die Muskeln und Bänder bleiben relativ unverändert. Deshalb kann Ihnen niemand eine vollständige Schmerz- und Beschwerdefreiheit garantieren.

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Kann ich die Lebensdauer des künstlichen Kniegelenkes positiv beeinflussen?

Ja, das persönliche Verhalten trägt zur Lebensdauer bei. Vermeiden Sie Stürze! Lebens- und Essgewohnheiten nehmen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und auf die mechanische Belastung der Prothese. Vermeiden oder reduzieren Sie Übergewicht, vermeiden Sie Sport mit erhöhter Sturzgefahr und zu großer Gelenkbelastung. Vermeiden Sie übermäßigen Genuss von Alkohol. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihr persönliches Risiko.

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Was ist eine „aseptische“ Knieprothesenlockerung?

Trotz korrekter Operation kann es in Einzelfällen (bis zu 5 % innerhalb von zehn Jahren) zu einer Prothesenlockerung kommen. Der Begriff „aseptisch“ bedeutet, dass keine Bakterien an dem Lockerungsprozess der eingebauten Prothese beteiligt sind. Im Falle einer zementierten Prothese ist zumeist der Zementmantel um die Prothese herum gebrochen, so dass das Metall keinen festen Halt mehr am Knochen findet.

Bei zementfreien Prothesen liegt kein ausreichender Kontakt mehr zwischen Knochenbälkchen und Metall vor. Die Prothese schwingt bei jeder Bewegung, anstatt fest am Knochengewebe zu liegen. Die klinische und radiologische Diagnose ist nicht immer einfach. Deshalb sollten Sie beim Auftreten von Beschwerden Ihren Arzt konsultieren, der entsprechende Untersuchungen einleitet.

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Abbildung 1:
Beispielhafte Röntgenbilder mit Lockerung einer Knieendoprothese
(Bildmaterial der Orthopädischen Abteilung, Charité Berlin)

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Was ist eine Knieprotheseninfektion? Wie kann eine Implantatinfektion behandelt werden?

Eine weitere Komplikation ist die Protheseninfektion (bakterielle Entzündung). Hierbei wird eine Frühinfektion (innerhalb von drei Wochen nach der Operation) von einer sogenannten Spätinfektion unterschieden. Diese kann noch Jahre später und häufig schleichend auftreten. Der Verdacht besteht dann, wenn es zu Schmerzen, Schwellung, Rötung der Haut sowie zu einer verlängerten Sekretabsonderung bei frischen Wunden kommt. Spülungen der Operationswunde, Antibiotikaeinsatz oder bei hartnäckigem Verlauf auch der Ausbau oder Wechsel der Knieendoprothese sind zur Behandlung erforderlich.

Man schätzt heute das Risiko für eine Infektion nach einem Ersteinbau auf maximal 3 %. Der Arzt sollte deshalb sowohl vor der Operation als auch bei liegender Prothese von Ihnen über Entzündungen im Zahn- oder Hals-Nasen-Ohren-Bereich bzw. Infektionen des Magen-Darm-Traktes informiert werden. Ebenfalls können Verletzungen an Finger- und Zehennägeln kleine Eintrittspforten für Keime sein und müssen deshalb vor dem Eingriff und bei liegender Prothese entsprechend behandelt werden. Alle Lockerungen innerhalb der ersten drei Jahre sind immer verdächtig auf das Vorliegen einer Infektion.

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Was bedeutet der Begriff „temporäre Arthrodese“?

Im Falle einer Spätinfektion ist häufig ein Ausbau der infizierten Prothese erforderlich. Anschließend kann, sofern die Weichteile das zulassen, eine aus antibiotikahaltigem Knochenzement bestehende Prothese implantiert werden oder das Gelenk wird vorübergehend versteift (temporäre Arthrodese). Grundidee ist hierbei die Ruhigstellung des infizierten Gelenkes, damit sich die entzündeten Weichteile nach operativer Säuberung erholen können.

Die Mobilisation ist nach Anlage einer Schiene oder einer Gipshälse jedoch mit Teilbelastung an Unterarmgehstützen möglich. Nach Ausheilen der Entzündung kann eine neue Endoprothese eingesetzt werden. Zumeist erfolgt die Versorgung mit einem höher gekoppelten (s. o.) Prothesendesign, da durch die Infektion und die Operation mit Entfernung allen entzündeten Gewebes eine ausreichende Stabilität durch die eigenen Bänder nicht mehr gewährleistet ist.

pat knie 11 Abbildung 2 a–b:
a) Temporäre Arthrodese b) Gekoppelte Knieendoprothese
(Bildmaterial der Orthopädischen Abteilung, Charité Berlin)

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Wann muss eine Knieendoprothese gewechselt werden?

Bei einer aseptischen Lockerung (s. o.) sowie Beschwerden aufgrund anderer Ursachen (z. B. Instabilität oder Achsfehlern) kann ein Wechsel der Knieendoprothese erforderlich werden. Dies ist meist in einem operativen Eingriff (einzeitiger Wechsel) möglich. Bei Protheseninfektionen wird ihr Arzt entscheiden, ob der Wechsel der Prothese in einem Eingriff oder in zwei Eingriffen (mit temporärer Arthrodese) erfolgt. Dies richtet sich nach den Bakterien, der Empfindlichkeit gegen Antibiotika sowie dem Zustand der Weichteile um das Kniegelenk.

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Was bedeutet der Begriff „Arthrofibrose“?

Hiermit bezeichnet man eine nach der Operation auftretende Narbenbildung im Gelenk mit nachfolgender schmerzhafter Bewegungseinschränkung. Die Ursache der Erkrankung ist noch weitgehend ungeklärt. Auch nach operativer Entfernung der Vernarbungen besteht eine Neigung zum Wiederauftreten. Die geeignete Behandlung ist mit Ihrem Arzt zu besprechen.

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Wie schütze ich mich nach einer Prothesenoperation vor einer tiefen Beinvenenthrombose?

Eine Thrombose ist eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Gefäß bildet. Eine gefürchtete Komplikation ist die Lungenembolie. Zunächst empfiehlt es sich, vor einer Prothesenoperation mit dem Hausarzt oder Operateur über persönliche Risiken der Thromboseentstehung zu sprechen: Wurde bei Ihnen zuvor schon einmal eine Thrombose festgestellt? Liegen bei Ihnen Risikofaktoren vor, die eine Thrombose begünstigen? Nehmen Sie Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen (z. B. Aspirin®, Marcumar®, Falithrom®).

In diesem Falle ist eine präoperative Umstellung auf andere Medikamente notwendig, um das Blutungsrisiko während der Operation additiv zum Thromboseschutz zu reduzieren. Nach der Operation helfen u. a. Kompressionsstrümpfe, Beinmuskelübungen und spezielle Venenmanschetten, das Risiko so klein wie möglich zu halten. Die blutverdünnende (antikoagulative) Therapie muss bei fehlender Vollbelastung entsprechend der Anweisungen des behandelnden Arztes postoperativ in Form von Spritzen oder Tabletten fortgesetzt werden.

Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, wenn Ihnen aufgrund einer Herz- oder Nierenerkrankung der Arzt nichts Gegenteiliges rät. Einige Krankenhäuser verfügen über eine spezielle Ambulanz zur Klärung des Vorgehens bei Erkrankungen des Gerinnungssystems.

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Wie lange dauert der stationäre Aufenthalt?

Die Dauer des stationären Aufenthaltes hängt von der Art der Operation, möglichen Begleiterkrankungen und dem Erholungsverlauf ab. Sie beträgt derzeitig durchschnittlich sieben bis zehn Tage, kann aber durchaus auch kürzer oder länger sein.

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Wie komme ich nach der Prothesenoperation in meiner Umgebung wieder zurecht?

Nach einer Knieprothesenoperation hilft Ihnen die Krankengymnastik zu erlernen, wie Sie eigenständig aus dem Bett aufstehen, sich mit Gehstöcken fortbewegen und Treppen steigen. Nach der Wundheilung können Sie eine ambulante Krankengymnastik (Rehabilitation von zu Hause aus) durchführen. Alternativ wird der Bewegungs- und Muskelaufbau unter stationären Bedingungen einer gesonderten Einrichtung auch nach einem Prüfungsverfahren genehmigt. Hierfür sind die Rentenkasse bei Berufstätigen, die Berufsgenossenschaft nach Arbeitsunfällen und die Krankenkasse bei Rentnern zuständig.

Die geeignete Behandlung wird individuell entschieden und bereits während des stationären Aufenthaltes durch den zuständigen Sozialarbeiter eingeleitet. Sprechen Sie am besten schon vor oder kurz nach der Operation mit Ihrem Arzt (der den Reha-Antrag stellt) und Ihrer Kasse (die den Antrag bearbeitet) darüber. Informieren Sie sich schon vorab über eine mögliche Wunscheinrichtung.

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Was ist ein Endoprothesenpass?

In einem Endoprothesenpass sind das Datum der Implantation, die betroffene Körperseite und das entsprechende Implantat vermerkt. Hiermit können Sie sich u. a. am Flughafen bei der Kontrolle durch Metalldetektoren ausweisen. Der Ausweis ist zu jeder ärztlichen Vorstellung mitzubringen, da der Arzt dadurch wichtige Informationen erhält.

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Beispiel für einen Endoprothesenpass

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